Gedenken zum 77. Jahrestag der Mordtat am Bullenhuser Damm - 8Ga und 8Gb besuchen Hamburger Memorial
Anlässlich des 77. Jahrestages des furchtbaren Kindermordes am Bullenhuser Damm, besuchten die Huder Gymnasialklassen 8Ga und 8Gb am 20.04. die Gedenkstätte im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort. Wegen der zentralen Gedenkveranstaltung vor Ort waren die Räume im Keller des Memorials bereits nachmittags für Besucher geöffnet, so dass die Lernenden ausführlich mit den Biographien der Kinder und deren Leidenswegen konfrontiert werden konnten.
Unsere regelmäßigen Besuche in der Gedenkstätte am Bullenhuser Damm dienen der kontinuierlichen Erinnerungsarbeit und dem Aufbau einer demokratischen und menschlichen Haltung – Grundvoraussetzungen für ein verantwortungsvolles Bürgertum, das die Lernenden später einmal tragen und bewahren sollen.
Wer diesen Ort einmal besucht hat, kann in der Regel eine gesunde Hemmung vor jeglicher Gewalt aufbauen und Empathie für leidende Menschen entwickeln. Terror jeglicher Art und seiner Akzeptanz sollen damit bereits im Jugendalter der Nährboden entzogen werden und einem mitmenschlichen Gegenentwurf Platz machen.
Im Rosengarten der Gedenkstätte verhielten sich die Lernenden im Anschluss an den Besuch der Kellerräume schweigsam… Hierhin werden sie in der neunten Klasse zurückkehren, um ebenfalls eine Rose für die ermordeten Kinder zu pflanzen.
Um das Geschehen am Bullenhuser Damm auch in den Kontext des Holocaust zu stellen, wurde im Vorfeld des Besuchs nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch gearbeitet: Gleich nach der Ankunft in Hamburg führte uns deshalb unser erster Gang zum Hannoverschen Bahnhof, von dem seinerzeit die Deportationszüge in die Vernichtungslager des Ostens starteten.
Text und Fotos: Dr. Joest Leopold