Nasses Moos und Flaschenzüge - NWZ 4.5.2018
von Klaus Derke
HUDE Waldpädagogin Wibeke Schmidt hat eine klitzekleine Waage dabei. Was sollen wir denn damit?, fragen sich die Schüler. Wibeke Schmidt lässt sie ein Büschel trockenes Moos wiegen. Die Waage schlägt kaum aus. Dann wird das Moos in Wasser getaucht und noch einmal gewogen. Deutlich voluminöser und schwerer, stellen die jungen Leute fest. Das Experiment um die Wasserspeicher-Fähigkeit von Moos und seine Überlebensmöglichkeiten auch bei Trockenheit, war nur eines von vielen, die beim Waldtag der Peter-Ustinov-Schule stattfanden.
Die Achtklässler aus Haupt-, Realschul- und Gymnasialzweig begaben sich im Reiherholz auf insgesamt 16 Stationen, die von Lehrkräften und Mitarbeitern des Waldpädagogikzentrums der Landesforsten betreut wurden. Die Huder Oberschule und das Waldpädagogikzentrum sind jetzt auch offizielle Partner, um die Umweltbildung zu fördern.
Für die Schülerinnen und Schüler, die in kleinen Gruppen die Stationen meisterten, war es mal ein etwas anderer Unterricht. „Ich fand den Lotuseffekt besonders interessant, wie das alles abperlt“, erzählte Schülerin Fenja Lauch (14). An der Station neun gab es nämlich Interessantes über hiesige Pflanzen, die selbstreinigende Blätter haben, zu erfahren und auszuprobieren, mit Wasser aus der Sprühflasche. Zu diesen Pflanzen mit dem „Lotuseffekt“ gehören zum Beispiel der Frauenmantel oder die Akelei.
Lisa Beckermann (14) fand es spannend, wie man nur mit Hilfe einer analogen Uhr und des Sonnenstandes die Himmelsrichtung bestimmen kann. Auch, dass man sich am Moosbewuchs an den Bäumen orientieren kann, fand sie interessant.
Für Tim Wenke (15) war es spannend, wie man nur mithilfe der „Spazierstockmethode“ die Höhe eines Baumes ermittelt. Diese Methode hat etwas mit dem mathematischen Prinzip des Strahlensatzes zu tun, erfuhren die Schüler. Physik gab’s an einer anderen Station. Da ging es um das Prinzip des Flaschenzuges.
Geschicklichkeit war gefragt, wie zum Beispiel bei der „Flussüberquerung“ mit Baumscheiben. Das fand Marcel Mümken (14) spannend. Dabei war Teamgeist gefordert, aber auch an vielen anderen Stationen.
Der pH-Wert des Waldbodens wurde gemessen. Oder es wurden die kleinen Lebewesen im Wald mit der Becherlupe gesucht. Es ging um Licht und Schatten und den Einsatz des sogenannten „Luxmeters“. Warum Federn von Nacht- und Tagjägern so eine wichtige Rolle für Flugzeugkonstrukteure spielen, wurde ebenfalls an einer Station erkundet.
An der letzten Station galt es für das jeweilige Team, ein gutes Auge beim Schätzen zu haben und von einem Baumstamm möglichst genau eine 500 Gramm schwere Scheibe abzusägen.
Alles in allem war es ein sehr lehrreicher Tag im Wald. Auch im nächsten Jahr soll diese Aktion wieder für die Achtklässler angeboten werden, wie Lehrer Daniel Diemer, Fachbereichsleiter Naturwissenschaften an der Oberschule, erklärte.
Lesen Sie weiter unter: www.nwz-onlinde.de