Selbstverteidigungskurs - Projektwoche 2018
„Pfirsich!“, ruft Keno Heckmann.
Die Suche nach einem Rettungswort war damit geklärt. Denn da es zwischendurch richtig zur Sache gehen sollte, brauchte man ein neutrales Wort, um sich aus einer unangenehmen Traningssituation befreien zu können.
„In Wirklichkeit geht das natürlich nicht“, sagt Herr Sonntag, Trainer für Selbstverteidigung und Kampfsport, „daher möchte ich euch heute ein paar Grundlagen der Selbstverteidigung zeigen.“
Im Rahmen der diesjährigen Projektwoche durften die 10. Klassen der Peter- Ustinov Schule einen Tag lang die Schulbücher gegen Sportklamotten eintauschen und richtig „drauflosdreschen“. Dass dies zunächst mit zahlreichen Kniebeugen und Liegestützen, kombiniert mit dem Aufsagen von Primzahlen, einhergeht, hätten sie sich allerdings auch denken können. Aber spätestens als die Pratzen herausgeholt wurden und die 20 Schüler mit voller Kraft und Wut hineintreten und –schlagen durften, war kaum noch jemand zu halten.
„Ihr sollt den Gegner nicht kitzeln oder streicheln, sondern Respekt einflößen!“, schreit Herr Sonntag und tritt in die Pratze, dass es der Klasse die Sprache verschlägt.
Später ging es auch um Befreiungsgriffe. Die Schülerinnen und Schüler durften zunächst selbst ausprobieren, wie sie sich aus einer Umklammerung befreien würden und ihre Vorschläge präsentieren. Anschließend durften sie unter Anleitung ihre Klassenkameraden auf die Matte schicken. Dass für alle Möglichkeiten der Klassenlehrer als Versuchsperson herhalten musste und sich plötzlich unter dem Trainer wiederfand, hat natürlich allen gefallen.
Den Rest der Woche verbrachten die Schüler dann mit einem ausführlichen Bewerbungstraining und gewöhnlichem Unterricht. Ob sie sich bei Letzterem mit dem Rettungswort „Pfirsich“ aus einer unangenehmen Situation retten konnten, ist allerdings eher unwahrscheinlich.