Skifreizeit Steibis 2019
Zwischen Schneesturm und Tiefschneefahren
Schon beim zweistündigen Aufstieg zur Falkenhütte, unserer Unterkunft in der Skifreizeit, spürten wir die Naturgewalten der winterlichen Bergwelt. Auf den ungeschützten Bergkämmen blies ein eisiger Wind und im Schneetreiben war man kaum in der Lage, die umgebende Landschaft wahrzunehmen. Bei Schneeverwehungen bis zu 2 Metern Höhe schauten die Beschilderungen nur noch mit ihrem oberen Ende aus den Schneemassen und überhängende Schneewechten am Bergbach bildeten beim gemeinsamen Aufstieg eine eindrucksvolle Kulisse.
Die Falkenhütte befindet sich auf einer Höhe von 1400 m in einer einzigartigen Lage am Falken (1560 m) in der Allgäuer Bergwelt nahe der österreichischen Grenze. Zum dritten Mal in Folge war die Hütte das Ziel unserer jährlichen Skifreizeit an der Peter-Ustinov-Schule. In diesem Jahr waren es 22 Schülerinnen und Schüler, welche das Ski- bzw. das Snowboardfahren kennenlernen oder ihre bereits erworbenen Fähigkeiten vertiefen wollten.
Nach einer Nacht im Bus wurden morgens im Skiverleih die Skischuhe anprobiert und die Bindungen eingestellt. Dann ging es nach einem Frühstück in die Gondeln der Imbergbahn. Der Aufstieg auf die Hütte zeigte uns Flachlandtirolern schnell, wie untrainiert wir im Bergwandern sind. Umso mehr mundete das erste Mittagessen auf der Falkenhütte. Nachdem die Zimmer bezogen waren, wurden am ersten Nachmittag die Skier und die Snowboards das erste Mal ausprobiert. Wer am Anfang doch mal in den Schnee plumpste, war natürlich froh über die weiche satte Neuschneeauflage.
In den folgenden Tagen ging es dann jeweils am Vormittag und Nachmittag in die Ski- bzw. Snowboardkurse. Die engagierten Skilehrer brachten bald alle auf die Bretter und boten auch den Fortgeschrittenen anspruchsvolle Aufgaben und den nötigen Feinschliff ihrer Skitechnik.
Wegen Sturm und Windböen mussten wir zwar manchmal auf die Öffnung des großen Liftes warten, wurden aber durch perfekte Schneebedingungen und wunderbare Tiefschneefelder umso mehr belohnt.
Die geselligen Hüttenabende waren ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Fahrt. Mit unterschiedlichen Gesellschaftsspielen und Gruppenaktivitäten, welche unsere beiden FSJler Tabea und Darius anleiteten, wurde aus der bunt gemischten Gruppe, bestehend aus Schülerinnen und Schülern aller Schulzweige und unterschiedlicher Jahrgänge, eine kleine Berggemeinschaft. Natürlich wurde wieder täglich musiziert und die mitgebrachten Instrumente waren in der Regel schon am späten Nachmittag beim gemütlichen Zusammensein im Einsatz. So konnten wir uns alle am Ende der Fahrt wieder musikalisch bei unseren Hüttenwirten bedanken.
Das Essen auf der Hütte war immer wieder ein besonderer Genuss, denn nach den sportlichen Aktivitäten schmeckte das Essen gleich doppelt so gut. Ob Kaiserschmarren, Leberkäse oder der warme Apfelstrudel als Nachtisch, die frisch zubereiteten Speisen schmeckten einfach nur lecker.
Ein besonderes Highlight war eine Nachtwanderung auf den Gipfelkamm. Unter Mondschein und Sternenhimmel wanderten wir auf den Berg, um den nächtlichen Ausblick zu genießen. Während man in Richtung Deutschland zahlreich erleuchtete Ortschaften bis zum Bodensee erblicken konnte, war das benachbarte österreichische Tal in Dunkelheit gehüllt und vermittelte so den Eindruck unberührter Natur. Nur das Rauschen des Windes auf dem Bergkamm war für uns dort zu hören.
In der letzten Nacht vor unserer Abreise stürmte es noch einmal kräftig und rund 20 cm Neuschnee verwandelte alles in eine weiße Winterwelt. Auch beim Abstieg blies der Wind heftig, doch als wir unten waren und der Schnee langsam in Regen überging, merkten wir, wie viel angenehmer auch der heftigste Schneefall, der einem ins Gesicht bläst, sein kann.
Zum Abschluss der Fahrt ging es wieder in das Erlebnisbad Aquarius in Oberstaufen, wo wir bei angenehm warmen Wassertemperaturen auch in den Außenbecken auf die beschneite Allgäuer Bergwelt schauen konnten. Nach einem anschließenden Pizzariabesuch machten wir uns zufrieden und müde auf die nächtliche Busheimreise.
Bald wird es wohl so sein, wie unsere letzte Strophe von unserem auf der Hütte selbstgeschriebenen Lied beschreibt:
„Bald sitzen wir wieder an unseren Hausaufgaben,
dann plagen uns wieder so viele kleine Sorgen und Fragen.
Doch dann denken wir daran zurück und ein Lächeln huscht über unser Gesicht.
Refrain:
Hier auf der Falkenhütte, ist für uns zwischen Erd und Himmel die Mitte.
Gerne denken wir daran zurück, denn für uns wohnt hier oben ein kleines Stück vom Glück!“