Wider die Vernunft - 9Ra erstellt Triptychon gegen den Krieg

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Angeregt durch die zahlreichen Gespräche, die im vergangenen Vierteljahr zum Ukraine-Krieg geführt worden sind, haben die Lernenden der Klasse 9Ra ein beeindruckendes Triptychon zum Thema Krieg erarbeitet, welches in der Pausenhalle der Peter-Ustinov-Schule zu sehen ist. Im Religionsunterricht wurde schnell klar, dass ein Werk entstehen sollte, dass die Opfer nachhaltig und würdevoll zu erkennen geben müsste, ohne sie despektierlich zu zeigen. Die Leerstelle in Bildern wurde schließlich als geeignetes Stilmittel erkannt. Bei der Suche nach Bildmaterial stießen die Schüler*innen schnell auf das beliebte Motiv des Klassenfotos, welches nicht nur Gruppen zeigt, sondern auch noch einen direkten Bezug zur Welt der Schule aufweist! Um die Sinnlosigkeit, Brutalität und Niedertracht deutlich zu machen, wurde eine Serie von drei Klassenfotos aus unterschiedlichen Zusammenhängen isoliert und bearbeitet. Das erste Foto zeigt eine ostdeutsche Schulklasse im Jahr 1944, das zweite eine Lerngruppe in Vietnam 1972 und das dritte Foto zeigt eine Schulklasse aus der Ukraine im Jahr 2021. Den beiden historischen Bildern ist die Tatsache gemeinsam, dass fast alle Schulklassen jener Jahre zahlreiche Opfer zu beklagen hatten – Kinder und Jugendliche, die lange vor ihrer Zeit sterben mussten! Diese Erfahrung führte die 9Ra zu dem Schluss, dass Schulklassen aus der Ukraine womöglich das gleiche Schicksal ereilen wird. Um die im Krieg getöteten Mitschüler*innen symbolisieren zu können, hat die 9Ra in das Bild aus Deutschland einfache christliche Kreuze, in das Bild aus Vietnam buddhistische Radsymbole des Lebens und in das Bild aus der Ukraine Kreuze der orthodoxen Ostkirchen in die Leerstellen eingefügt. Das Triptychon zeigt Abbildungen von Menschen, deren Lebenswege für uns unbekannt sind, die aber als Symbole für den Wert von Menschenleben im Allgemeinen stehen und deshalb das Prinzip verdeutlichen sollen. Das Kunstwerk trägt den Titel „Klassentreffen“, um darauf hinzuweisen, dass solche Wiedersehensfeiern für vom Krieg terrorisierte Schuljahrgänge nicht unbeschwert möglich sind. Überlebende tragen die Traumata der Kriege ein Leben lang in sich und geben diese häufig an ihre Nachkommen weiter. So bleibt abschließend nur zu sagen, dass jeder Krieg sinnlos und deshalb immer die schlechteste aller Möglichkeiten im Umgang zwischen den Menschen ist!

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Text und Fotos: Dr. Joest Leopold

Verse: G.+N. Noehrer

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