Der seit Langem schwelende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat sich in den letzten Tagen dramatisch zugespitzt. Die russische Regierung hat völkerrechtswidrig die ostukrainischen Separatistenregionen Donezk und Luhansk als souveräne Volksrepubliken anerkannt und deren prorussischen Führungen militärische Hilfe gegen das eigentliche Mutterland, die Ukraine, zugesichert. Es droht ein Krieg!

Kaum ein anderes europäisches Land hat in den zurückliegenden 100 Jahren so viel Leid erfahren wie die Ukraine. Während der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft unter Stalin brachen die Ernteerträge ein und die Abgabenlast wurde von Moskau auf 44% erhöht. Um die widerstandsbereiten Ukrainer zu sozialistischen Genossen umzuerziehen, schloss man die Grenzen und ließ das Volk jahrelang im eigenen Land hungern. Bei diesem - als Holodomor bekannten – Aushungerungsprozess starben vor allem in den Jahren 1932/1933 nach vorsichtigen Schätzungen mehr als 3 Millionen Menschen an Hunger! Nach dem deutschen Einmarsch 1941 wurden von den Nazis ca. 10 Millionen Menschen durch gezielte Mordaktionen und Kampfhandlungen getötet. Die Infrastruktur der Sowjetrepublik wurde weitestgehend zerstört. 

Unsere Realschulklasse 9Rb hat sich im Religionsunterricht ausführlich mit dem Thema Krieg beschäftigt und im Rahmen des Erinnerungsprojektes IN MEMORIAM… eine beeindruckende Antikriegscollage erstellt, die nun aus aktuellem Anlass einer Solidaritätsbekundung für die Ukraine dient. 

Die Collage zeigt unzählige schwarz-weiße Weltkriegsaufnahmen und ist mit ukrainischen Symbolen wie der Flagge, dem Staatswappen und dem Erzengel Michael, dem Schutzpatron Kiews, appliziert. Die erdrückenden Kriegsbilder scheinen dabei auf der ukrainischen Flagge zu lasten und mahnen unmissverständlich vor den unmenschlichen Folgen, die bei einem Krieg zu erwarten wären! Im Zentrum der Präsentation flankieren zwei Kruzifixe in den ukrainischen Farben eines der bekanntesten Schreckensbilder der Weltkriege: einen Soldaten, der im Sterben die Arme ausbreitet und seine Waffe verliert. Das zerschnittene Staatswappen symbolisiert den Verlust der staatlichen Einheit. Unter der Collage prangt die Forderung, dass es niemals wieder Krieg geben dürfe!

 

Text und Fotos: Dr. J. Leopold